„Das Erstaunen ist der Beginn der Naturwissenschaft“
(Aristoteles)
Kinder erfahren mit allen Sinnen die Natur. Erste naturwissenschaftliche Erfahrungen werden gemacht und weiterführende Fragestellungen aufgeworfen. Es erlebt Grundelemente wie Feuer, Wasser, Erde und Luft, erkundet konkrete Dinge und deren Eigenschaften. Kinder stellen Beobachtungen zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten an und stellen tausend Fragen zu den Wundern der Erde. Sie beobachten, vergleichen, bewerten und machen so Erfahrungen in der Biologie, Chemie, Physik und Technik.
Wir als Erzieherinnen begleiten die Kinder bei diesen Erfahrungen, setzen Impulse, ermutigen das Kind in seiner Entdeckerfreude und vermitteln Sachkenntnisse über Tiere und Pflanzen. Offene Fragen werden später, z.B. mit Literatur, nachgeforscht.
Trotzdem, nicht der Erwerb von Wissen steht dabei im Vordergrund, sondern die Kompetenz der Kinder: wie sie lernen, wie vielfältig die Materialien sind, probieren verschiedene Handlungen aus, erweitern ihren Wortschatz, lernen in kleinen Gruppen zu arbeiten.
Menschen lernen durch Erfahrung …
Nur durch aktive Auseinandersetzung mit unserer Umwelt können wir diese Erfahrung machen.
Wir wissen, wie rasant und mühelos Kinder in den ersten Jahren ihres Lebens lernen. Sie lernen mit allen Sinnen: durch Sehen, Hören, Fühlen und natürlich Schmecken. Deswegen ist es uns sehr wichtig, den Kindern entsprechende Bedingungen zum Sammeln solcher Erfahrungen anzubieten.
Kinder sind schon sehr früh an Alltagsphänomenen der belebten und unbelebten Natur interessiert, die unser Leben prägen.
Warum blitzt und donnert es?
Wie baue ich eine Kugelbahn, so dass die Kugel unten ankommt?
Warum sehe ich den Regenbogen?
Wie überwintern die Tiere?
Wie wird aus einem Ei ein Schmetterling? …
Abgesehen davon, dass Kinder sich auch stark für Sachbücher interessieren, können sie sich im Raum als auch in der Natur mit verschiedenen
Gegenständen und Materialien auseinandersetzen, die ihnen neues Wissen verschaffen
Zum Beispiel:.
- das Bauen einer „stabilen Rutsche“ aus Matten,
- das Konstruieren verschiedener Objekte aus Steckbauteilen,
- Handtieren mit Magneten um deren Eigenschaften zu erkennen,
- Umgehen mit Farben, Kleister, Sand und Wasser,
- aus Sand „Kuchen backen“,
- ein Tunnel im Sandkasten graben,
- aus unserem „Lieblingsberg“ verschiedene Schätze ausgraben,
- auf Bäume klettern,
- verschiedene Kleintiere und Blumen entdecken,
- bestimmen und untersuchen.
Beim Beobachtungsgang im Wald, können wir alle Jahreszeiten intensiv erleben und verinnerlichen. Die Kinder erfahren die Wichtigkeit der Existenz aller Lebewesen und deren Abhängigkeit voneinander bzw. deren Zusammenwirken in der Natur. Das Vermitteln von Sachkenntnis über Tiere und Pflanzen kann hier direkt stattfinden.
Beim Spielen und Erkunden sucht sich jedes Kind seine Herausforderungen selbst: wer möchte auf den steilen Hügel oder auf einen Baum klettern; wer baut aus Ästen ein Zelt; wer klettert mithilfe des Seils den Berg hinauf. Regelmäßig treffen sich die fünf- und sechsjährigen Kinder zum Experimentieren. Wir möchten der kindlichen Neugier im Bereich der Naturwissenschaften nachgehen und durch Sammeln von Erfahrungen zu mehr Neugier ermuntern. Manche Erscheinungen in unserem Alltag kommen den Kindern selbstverständlich vor, z.B. der Zucker löst sich im Tee auf, die Kerze kann brennen, die Blätter werden im Herbst bunt, das Spielzeug fällt zu Boden.
Durch entsprechende Experimente gehen wir „der Sache auf den Grund“ und versuchen diese Geschehnisse zu verstehen.
Egal wo wir sind und was wir erleben, hören unsere Lernprozesse niemals auf.